3rd-Person MOBA, Helden-Shooter oder Team Brawler. Der neue Titel Bleeding Edge aus dem Hause Ninja Theory lässt sich genretechnisch nicht nur mit einer Bezeichnung gut erfassen. Wenn es darum geht euch in ein großes und spaßiges Scharmützel als Team zu stürzen und euch dabei spannende Schlachten mit eurem Helden liefert, der mit verschiedenen Fähigkeiten aufwarten kann, dann gewinnt hier das Team und nicht der Einzelne. Ninja Theory liefert nun solch einen Titel für das MOBA-Genre, Titel wie Battleborn oder Overwatch sind hier nur einige prominente Vertreter dieser Spielegattung. Nun testen wir für euch die Xbox One Fassung und stürzen uns ins Schlachtgetümmel von Helden, Fähigkeiten und allerhand Schlachten.

Story

Wie es bei solchem Titel wie Bleeding Edge zu erwarten ist, werdet ihr hier als Solo-Spieler eher nicht glücklich. Das liegt vor allem daran, weil ihr zwar alleine im Tutorial die entsprechenden Bewegungen, Grundlagen und Attacken lernt und verinnerlicht, jedoch ihr im späteren Spiel nach dem Tutorial lediglich auf zwei Mehrspieler Modi zurückgreifen könnt. Wenn man Übungskämpfe gegen die KI ausnimmt. Dieser Übungsmodus täuscht darüber jedoch nicht hinweg, dass dies nur zum routinierten Einsatz der Moves und des Spielprinzips Bleeding Edge lebt von seinen Schlachten, gemeinsam errungener Punkte und gewonnener Matches als Team. Da ist es sicherlich nicht verwunderlich, dass euch ein Solo Spiel, wo die KI eure Teampartner und Gegner mimt, euch diese derartige Erfahrung nicht bringen kann. Das Tutorial dient hier als Einstieg ins Spielgeschehen und bereitet euch ideal auf die Schlachten und die Charakterentwicklung im Online Bereich vor. Der erste Spielmodus widmet sich Kanistern. Ihr müsst gemeinsam als Team auf den Maps befindlichen Kanistern zerstören und darin befindliche Energiezellen an bestimmten Knotenpunkten abgeben. Wie ihr wahrscheinlich schon ahnen könnt, ist dieses Vorhaben nicht ganz so einfach. Das liegt vor allem daran, weil das gegnerische Team die Energiezellen genauso an den Knotenpunkten einlösen möchte, wie ihr. In diesem Modus warten also spannende Schlachten auf euch. Ähnlich verhält es sich mit dem anderen Online Modus in Bleeding Edge. Hier geht es darum, bestimmte Gebiete mit eurem Team einzunehmen und diese Punkte zu halten. Auch wenn dieser Modus bereits aus vergleichbaren Titeln aller Art bekannt ist, trotzdem wirkt dieser Modus in Bleeding Edge nicht aufgesetzt oder langweilig.

Gameplay

Schlachten, Teamplay und taktischer Einsatz. Wir haben im Abschnitt Story mit diesen Worten gearbeitet. Aber was bedeutet das nun konkret im Spielalltag? Insgesamt stehen euch 11 verschiedene Charaktere in Bleeding Edge zur Auswahl. Jeder Charakter ist hier meist noch abgedrehter, als der Andere. Kulev, als ein Beispiel genommen, widmet sich anstatt seiner Professur als Professur lieber Vodoo-Zaubern oder El Bastardo könnte einem waschechten mexikanischen Dorf entsprungen sein. Gerade diese Abgedrehtheit, sorgt nicht nur für ein spaßiges Gameplay an sich, sondern lässt sich die Charaktere in euer Gedächtnis einprägen. Bleeding Edge würde weitaus weniger Reiz ausüben, wenn die Helden nicht allesamt lustig, abgedreht und gleichzeitig kampfstark zugleich wären. Apropos kampfstark. Natürlich müsst ihr auch kämpfen. Bevor eine neue Runde startet, wählt ihr euren Wunschhelden. Die insgesamt 11 Charaktere setzen sich aus drei Gruppen zusammen. Tank, Unterstützer und Angreifer. Warum es diese Gruppen gibt, ist schnell erklärt. Ihr gewinnt ein Match nur, wenn ihr gemeinsam als Team effektiv die Fähigkeiten eines jeden Teamplayers nutzt. Nur in die Menge kloppen, bringt nichts. So müsst ihr gemeinsam eure Fähigkeiten sinnvoll einsetzen. Und die verschiedenen Charakteren geben euch die Möglichkeit dazu, euren eigenen Spielstil in Bleeding Edge finden zu können. Wenn ihr eher ein offensiver Typ Spieler seid, werdet ihr hier genauso glücklich, als wenn ihr eher ein Spieler im Hintergrund seid und die Knotenpunkte verteidigt. Dementsprechend besitzt jeder Charakter auch unterschiedliche Fähigkeiten. Unabhängig davon, welchen Held ihr vor dem Spielbeginn wählt, kann jeder Kämpfer auf insgesamt drei Angriffe setzen. Jeder Charakter besitzt reguläre Angriffe, Spezialangriffe und Superangriffe. Die regulären Angriffe sind die Basisangriffe eines jeden Charakters. Die Spezialangriffe sind bei jeder Klasse an und diese Gruppe Attacken ließe sich als klassenindividuelle Angriffe etwas besser beschreiben. Wenn ihr einen Supporter gewählt habt, finden sich hier z.B. Fähigkeiten, mit denen ihr euren Knotenpunkt automatisiert verteidigen lassen könnt. Genau wie der Spezialangriff jedem Charakter eigen ist, unterscheidet sich auch der Superangriff von Charakter zu Charakter. Dieser Angriff steht euch jedoch nicht von Beginn an eines jeden Matches zur Verfügung, sondern muss erst innerhalb einer neuen Runde erspielt werden. Habt ihr genug Energie für diesen Angriff gesammelt, könnt ihr euren stärksten Angriff entfesseln. Die Palette an Moves, die euch zur Verfügung steht, ist gut gewählt und lässt so jeden Typ Spieler seinen eigenen Spielstil finden. Natürlich könnt ihr aber auch mit zunehmendem Levelaufstieg euren Helden weiterentwickeln. Mods lassen euch euren Charakter ausbauen und seine Werte verbessern. Dazu sei jedoch gesagt, dass ihr zwar eine Veränderung bei eurem Helden in seinen Werten bemerken werdet, diese Werte machen euch aber trotzdem nicht zur Ein-Mann-Armee, sondern auch nach wie vor müsst ihr jeden Charakter als Team sinnvoll einsetzen, da könnt ihr euren Charakter noch so weit entwickelt haben. Diese Tatsache ist schön, damit die Spieler, die eben nicht so weit gelevelt haben, trotzdem nicht unterlegen sind. Nur wenn ihr taktisch gemeinsam agiert, werdet ihr und euer Team gewinnen, da täuscht nichts darüber hinweg. Wenn ihr auf den insgesamt 5 Maps unterwegs seid, könnt ihr auf euer Hoverboard setzen. So gelangt ihr schnell von einem Punkt der Karte, zum Anderen. Im Gegensatz zu anderen Genre-Kollegen, steuert ihr euren Charakter nicht aus der Ego-Perspektive, sondern guckt eurem Helden über die Schulter. Insgesamt spielt sich Bleeding Edge sehr flüssig und macht eine Menge Spaß. Die notwendige Taktik im Spielfluss, die unterschiedlichen Charaktere und nicht zuletzt auch die Abgedrehtheit der Charaktere, sorgt für eine viele spaßige Runden. Und das Glücksgefühl, wenn ihr als Team wiedermal taktisch clever gewonnen habt, gibt es als nettes Extra on top. Das kann euch keiner nehmen.

Grafik

Der Grafikstil von Bleeding Edge ist sehr bunt und trotzdem detailreich gehalten. Die animierte Optik sorgt also gepaart mit den knalligen Effekten, den stimmig designten Charakteren und nicht zuletzt den gut durchdachten Arenen für eine gelungene Optik.

Sound

Was es bei der Optik auf die Augen gibt, bekommt ihr beim Sound auf die Ohren. Die Charaktere sind alle einzeln vertont und überzeugen mit einer soliden englischen Synchronisation und die Attacken der Helden geben euch gut Druck auf die Ohren. Technisch ist Bleeding Edge also gut gelungen und wirkt wie aus einem Guss.

Spielspaß

Auch wenn ihr in Bleeding Edge „nur“ zwei Mehrspieler Modi geboten bekommt und als Singleplayer gegen die CPU antretet und so richtig den Spielspaß erst im Multiplayer Modus genießen könnt, weiß Bleeding Edge euch in den Bann zu ziehen. Liebevoll gestaltete und abgedrehte Charaktere, eine stimmige Technik, ein schnelles und knalliges Gameplay mit Tiefgang, werden euch für Stunden ans Gamepad fesseln. Es macht immer wieder aufs Neue Spaß, mit eurem Team als einer eurer Lieblingshelden gegen den Gegner anzutreten und sich zu messen. Kein Match ist wie das vorherige Match, das sorgt für Spannung und Spielspaß.

Unsere Wertung

Fazit: Bleeding Edge aus dem Hause Ninja Theory überzeugt mit Spielspaß, guter Technik und spannendem Gameplay, natürlich auch aufgrund seiner variantenreichen und dennoch abgedrehten Charakteren. Wer auf Brawler im Allgemeinen oder auf Multiplayer-Schlachten steht, sollte diesen Titel zulegen. Da dieser Titel bereits zum Launch vergleichsweise preiswert erhältlich ist, sollte grundsätzlich jeder der auch mal was anderes spielen möchte, hier auch einen näheren Blick riskieren.

Story: 7 von 10 erreichbaren Punkten.

Gameplay: 8 von 10 erreichbaren Punkten.

Grafik: 8 von 10 erreichbaren Punkten.

Sound: 8 von 10 erreichbaren Punkten.

Spielspaß: 8 von 10 erreichbaren Punkten. *

*Dieser Bewertungspunkt ist rein subjektiv und fließt nicht mit in die Gesamtwertung ein.

Die Gesamtwertung errechnen wir, durch Addition der einzelnen Teilpunkte und teilen die Zahl dann durch 4, da wir in Vier verschiedenen Bereichen testen und Punkte demnach verteilen.

Anmerkung:  Entwickler Ninja Theory ist u.a für Sekiro: Shadows die twice bekannt

Kurzinfos

Name: Bleeding Edge

Systeme: PC, Xbox One

Releasedatum: 24.03.2020

Preis bei Release: 29,99 €

Entwickler:  Ninja Theory

Publisher: Microsoft

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