Die Kannibalen in Zivil sind zurück. Mit Hurra die Welt geht unter steht das mittlerweile fünfte Album der Berliner Hip-Hop Formation in den Startlöchern. Abseits der beiden Singles, die bereits im Vorfeld mit einem Video ausgekoppelt wurden, befinden sich natürlich auch weitere Tracks auf dem Album und so klären wir in diesem Testbericht, ob das neue K.I.Z Album ein dickes Ausrufezeichen in die Diskographie der Berliner setzt oder ob man dieses Album getrost vergessen kann. K.I.Z gibt es seit dem Jahr 2000 und besteht aus Tarek, Maxim, Nico und DJ Craft. Nachdem das letzte Album Urlaub fürs Gehirn im Jahr 2011 zahlreich viele Leute für sich begeistern konnte, steht natürlich nun die Frage im Raum, ob das neue Album die Erwartungen der Fans bedienen kann. K.I.Z sind vorallem für Songtexte und dadurch Rap-Parts bekannt, die der Gesellschaft oftmals den Spiegel vorhalten, dies aber in gewohnt ironischer und sarkastischer Manier machen, manchmal muss man einem Songtext mehrmals lauschen, um untern Strich die Aussage zu verstehen und auch zu wissen, worüber K.I.Z da rappen. Wie oben bereits angedeutet, wurden zwei Titel bereits im Vorfeld des Releases ausgekoppelt, nämlich Hurra die Welt geht unter und Boom Boom Boom. Wenn man sich die beiden Songs anhört, merkt man recht schnell, in welche Richtung das Album geht. Tut mir leid wenn ich den Untertanenstolz jetzt verletze Doch was quatscht ihr da, es gibt nicht genug Ausbeutungsplätze >K.I.Z Boom Boom Boom< Auf diesem Album kritisieren K.I.Z weiterhin fröhlich und in bester Art die Gesellschaft, Religion und das System. Jedoch muss man an dieser Stelle sagen, dass dies deutlich subtiler gemacht wird, somit wird oftmals die Aussage eines Songs nicht direkt klar, da man hier nicht mit der Axt die Aussage des Songs ausarbeitet. K.I.Z wirft weiterhin nicht 5000x mit dem F*cken um sich, um wenigstens etwas in den Texten auszusagen und wachzurütteln. Kleidung ist gegen Gott, wir tragen Feigenblatt Schwingen an Lianen über’n Heinrichplatz Und die Alten erzählen vom Häuserkampf Beim Barbecue in den Ruinen der Deutschen Bank >K.I.Z Hurra die Welt geht unter< Neben den Texten, die weiterhin mit Sarkamus, Ironie und Eloquenz überzeugen können, gibt es natürlich auch die musikalische Untermalung, sprich die Beats. Wie bisher, sind hier KevBeats und Nico für die Beta verantwortlich, die zum Großteil abwechselungsreich sind und wenig langeweile aufkommen lassen. Von eher orientalisch anmutenden Beats, wie z.B Hurra die Welt geht unter bis hin zu Party-Songs wie Ehrenlos, ist eine breite muskalische Palette vertreten. Neben den Parts von K.I.Z, findet man auch einige Features auf dem neuen Album. So singt im Refrain von Hurra die Welt geht unter der Sänger Henning May oder im Song Was würde Manny Marc tun hört man Audio88, Yassin & Manny Marc. Die Produktion ist sauber und qualitativ, hier merkt man die jahrelange Erfahrung der Jungs. ——————————————————————————– Fazit: Fans von K.I.Z bekommen hier gewohnt ironische Kost geboten, die zahlreiche auf Misstände in der Gesellschaft aufmerksam macht. Die Beats werden selten langweilig, als Fan kann man hier nichts falsch machen und alle anderen, die K.I.Z bisher noch nicht gehört haben, können hier ebenfalls einen Blick riskieren. Gesamtwertung: Empfehlenswert ————————————————————— Name: Hurra die Welt geht unter Interpret: K.I.Z Releasedatum: 10.07.2015 Label: Vertigo Berlin (Universal Music) ————————————