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Manch ein Spiel begeistert durch ein Feuerwerk aus Action und krachigen Szenen. Dann widerrum gibt es Spiele, welche durch eine packende Handlung und gefühlvollen Charakteren überzeugen. Eine Spielwelt, die man so leicht nicht mehr vergisst, eine packende Handlung und vorallem Charaktere, besonders eure Gegner, die man nicht mehr vergisst. All diese Dinge, waren Bestandteil des Playstation 2 Titels Shadow of the Colossus. Dieser PS2-Meilenstein wurde nun in einer neuen Version für die Playstation 4 veröffentlicht. Und im nachfolgenden Testbericht verraten wir euch, ob trotz vieler Jahre, die das Spiel auf dem Buckel hat, nachwievor zu erstaunen weiß oder, ob das Spiel nicht mehr in die heutige Zeit passt.

Story

An der Geschichte hat man natürlich nichts verändert. Wenn ihr Shadow of the Colossus bereits aus Ursprungszeiten kennt, ist die Geschichte natürlich bekannt. Falls ihr jedoch noch nie als Wander unterwegs wart, wollen wir euch nur grob hier die Geschichte anreißen, um euch nicht zu spoilern. Ihr seid als junger Mann mit dem Namen Wander unterwegs. Wander bekommt mit, dass ein Mädchen geopfert wurde und setzt alles daran, dass Mono, so heißt das Mädchen, zurück ins Leben geholt wird. Gerüchten zufolge gibt es einen Tempel, in dem eine Macht existiert, die Tote zurück ins Leben holen kann. Auf dem Pferd Agro reitend, macht sich Wander  auf dem Weg zum Tempel. Er bekommt die Aufgabe, 18 Titanen zu töten, die überall in der Spielwelt verstreut sind, nur so kann er die Macht herbeirufen, welche Mono zurück ins Leben holen soll. Mit einem magischen Schwert, welches das Sonnenlicht aufnehmen und den Weg zum nächsten Titanen weisen kann, einem Bogen und eurem Begleiter Agro macht ihr euch auf und macht Jagd auf die Kolosse. Dies soweit zur Geschichte. Auch im Jahr 2018 sorgt die Geschichte von Shadow of the Colossus für Gänsehaut. Dies liegt an der melancholischen Spielwelt und vorallem an der Erzählweise. Es gibt kein wirkliches Leben in der Spielwelt, außer den Kolossen und den anderen bekannten Charakteren. Weite Marktplätze oder Läden, in denen ihr einkauft, das werdet ihr nicht finden. Und gerade diese Einöde sorgt dafür, dass ihr mit einem anderen Spielgefühl in der Welt unterwegs seid. Im Zug dessen, nehmt ihr das, was lebt in dieser Spielwelt und die Umgebung an sich, intensiver und bewusster war. Und gerade heute wie damals ist es eben die Stimmung, das permanente Gefühl von Einsamkeit und Melancholie, welche eine Spielwelt durchzieht, die von der ersten bis zur letzten Spielminute eher weniger für Lacher sorgt. Sondern eher, dass man mit einem Cocktail aus Gefühlen in der Spielwelt als Wander unterwegs ist. Als Goodie habt ihr zu Beginn drei verschiedene Schwierigkeitsgrade, die seit Spielbeginn anwählbar sind und freischaltbare Zeichnungen, welche sehr deutlich die Liebe zur Spielwelt und im Detail zeigen, welche in die Restauration gesteckt wurde.

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Gameplay

Das Gameplay kommt mit vergleichsweise wenig Elementen aus und ist trotzdem oder gerade deswegen, so tief sich ins Gedächtnis prägend. Euer Schwert weist euch den Weg von Koloss zu Koloss. Auf Knopfdruck fangt ihr das Sonnenlicht ein und ein Lichtstrahl zeigt euch, wo ihr hinmüsst. In vielen Stellen findet ihr Obst, welches ihr essen könnt. Dieses füllt eure Ausdauer auf. Diese kommt vorallem im Kampf selber zum tragen. Eine kurze, aber zugleich auch eindrucksvolle Szene zeigt euch euren Gegner, seid ihr an der Location angekommen. Euren Gegner könnt ihr in den seltensten Fällen direkt erkennen, ihr müsst die Kolosse oftmals erst aus ihrer Tarnung locken, um gegen die Riesen zu kämpfen. 18 Kolosse heißt 18 verschiedene Kämpfe. Und es lässt sich definitiv nicht anders sagen, als dass jeder Kampf eine andere Location und eine Strategie hervorbringt. Von fliegenden Kolossen, bis hin zu laufenden, ist hier allerhand Variation vorhanden, die euch zum umdenken zwingt. Eine Sache ist jedoch gleich. Ihr müsst den Koloss erst einmal besteigen und dann seine wunden Punkte attackieren. Habt ihr den Kampf überstanden, geht jeder Riese in einer melancholischen Videoszene zu Boden. Obwohl ihr die Gewissheit habt, einen Gegner erledigt zu haben, überkommt einem gleichzeitig, als Kombination von Videoszene und Musik, ein schlechtes Gewissen. Natürlich verlangt es euch zwar die Handlung ab, so zu handeln und die Riesen zu töten, aber dennoch haben diese friedlichen Riesen euch konkret nichts getan. Habt ihr die Riesen erledigt, mündet das Spiel in einem Gänsehaut-Finale. Ihr bereist also auf dem Rücken von Agro die einsame Spielwelt, entdeckt die Riesen, bekämpft sie, tötet sie mit Schwert und Bogen und dann geht es zum nächsten Riesen. Im Grunde, sind dies die großen Spielemente. Und auch wenn dies villeicht nicht nach viel anmuten mag, gerade diese Tatsache jedoch, macht die Stimmung von Shadow of the Colossus aus. Denn durch die geringere Anzahl an Spieleementen, wandert der Fokus ganz automatisch auf diese vorhandenen Elementen. Die Kämpfe verlangen euch einiges ab, denn ihr werdet nicht selten vom Koloss herunter geworfen und alleine schon, um manch einen Titanen zu entdecken, bedarf es durchaus einer gewissen Denkarbeit. Unfair wird Shadow of the Colossus nie. Auch in der aktuellen Fassung, werdet ihr dies merken. Die Steuerung ist flüssig, das Spiel steuert sich sehr gut. Ihr könnt als Goodie zwischen der althergebrachten und einer aktuellen Steuerung wählen und auf Knopfdruck die Grafik umschalten bzw, den Grafikmodus. Einerseits steht die Wahl zwischen dem 4K-Modus, welcher mit 30FPS läuft und der andere Grafikmodus, der das Spiel in 60 FPS widergibt. Was dies konkret bedeutet, verraten wir unter dem Punkt Grafik. Was jedoch feststeht ist die Tatsache, die Spielwelt und das Gameplay haben bis heute nicht eine Sekunde an Reiz verloren. Es ist gerade die packende Handlung, die Spielwelt voller gefühlter Isolation, die Art der Inszenierung, welche heute noch modern und auf dem Punkt ist. Und dies ist natürlich dementsprechend bei der restaurierten Fassung auf der Playstation 4 nicht anders. Dennoch muss man sagen, die Spielwelt wirkt zwar weiterhin sehr melancholisch, aber dennoch organischer. Dies liegt vorallem der technischen Überarbeitung, welche voll auftrumpfen kann.

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Grafik

Bei einer restaurierten Fassung steht immer die Kernfrage im Raum, wie wurde die Technik angepasst. Und es braucht im Endeffekt nur eine Sekunde der neuen „alten“ Spielwelt von Shadow of the Colossus für die Playstation 4 um zu erkennen, dass eine Menge Liebe ins Detail gesteckt wurde. Dabei wurde nicht einfach nur ein Filter über das Spiel gelegt, der die Umwelt ein wenig organischer wirken lässt. Nein. Die Spielwelt wirkt geschaffen in der aktuellen Zeit. Ob es die detailierten Areale, die satteren Farben und die stimmigeren Lichteffekte sind. Es wurde eine Menge Arbeit in das Spiel gesteckt. Ob es die Wellen sind, welche das Wasser werfen oder der Gang durch die Wüste, welcher feinkörnigen Staub aufwirbelt. An allen Ecken und Enden merkt man, hier wurde viel Zeit und Liebe investiert. Durch eben diese Komponente, wirkt das Spiel noch einmal eine Ecke stimmiger. Die Welt wirkt nun noch mehr isolierter und die Kämpfe bekommen noch einmal mehr Stimmung. Top.

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Sound

Der Soundtrack war bereits damals sehr stimmungsvoll und atmospährisch. Dies hat sich natürlich nicht verändert. Und so bekommt man auch hier weiterhin ordentlich Stimmung auf die Ohren. Technisch könnte Shadow of the Colossus in der 2018er Fassung auch ohne Probleme mit aktuellen Titeln aus dem Genre mithalten. Alte Elemente wirken durch neue Methoden nicht angestaubt oder altmodisch, sondern frisch und modern.

Spielspaß

Shadow of the Colossus hat bereits damals schon gezeigt, wie eine stimmungsvolle Musik, in Kombination mit einer einzigartigen Spiewelt, geprägt von Trostlosigkeit und Trauer und einer spannenden Handlung begeistern kann. Nun, in der 2018er Version, wird das Potential der Ursprungsverison genommen, durch eine wirklich tolle und stimmungsvolle Grafik, dem aktuellen technischen Stand angepasst, erweitert und durch kleine Goodies, wie z.B Schwierigkeitsgrade, Konzeptarts, sinnvoll ergänzt. Shadow of the Colossus ist von Sekunde 1 bis zur letzen Minute an, eine spielbare Achterbahnfahrt von Emotionen. Dies wird durch die verbesserte Technik noch einmal um einige Stufen aufgewertet.

Unsere Wertung

Fazit: Die restautierte Fassung von Shadow of the Colossus für die Playstation 4 überzeugt auf ganzer Linie. Die Trademarks der Grundversion, eine stimmungsvolle und einzigaratige Stimmung mit einem einfachen und dennoch stimmungsvollen Gameplay, wurden übernommen und werden durch die tolle Grafik und dem druckvollen Soundtrack noch einmal in Sachen Stimmung und Intensität aufgewertert. Noch nicht Kenner oder bereits Kenner des Spiels um die Riesen, Mono, Agro und Wander, bekommen mit diesem Spiel eine neue „alte“ Perle und Meisterwerk für ihre Sammlung.

Story: 9 von 10 erreichbaren Punkten.

Gameplay: 9 von 10 erreichbaren Punkten.

Grafik: 9 von 10 erreichbaren Punkten.

Sound: 9  von 10 erreichbaren Punkten.

Spielspaß: 9 von 10 erreichbaren Punkten. *

*Dieser Bewertungspunkt ist rein subjektiv und fließt nicht mit in die Gesamtwertung ein.

Die Gesamtwertung errechnen wir, durch Addition der einzelnen Teilpunkte und teilen die Zahl dann durch 4, da wir in Vier verschiedenen Bereichen testen und Punkte demnach verteilen.

Anmerkung: Shadow of the Colossus ist vom selben Entwicklerteam wie ICO.

9-von-10-kopie

Kurzinfos

Name: Shadow of the Colossus

Systeme: PS4

Releasedatum: 06.02.2018

Preis bei Release: 49,99 €

Entwickler: Sony Interactive Entertainment

Publisher: Sony

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